Segen der "unter die Haut geht".
Im Alten Testament der Bibel ist beschrieben, wie das Haupt von Königen, Priestern und Propheten mit Öl gesalbt wurde. Die Salbung war hier zunächst als Segenszeichen für eine Berufung oder Aufgabe für Gott zu verstehen. In Psalm 23 betet David: Gott, Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein. Vielleicht denkt er dabei auch an eine Begrüßungssituation: Wenn jemand David in seinem Königspalast besuchte, wurde er am Eingang des Palastes begrüßt und dabei gesalbt und ihm wurde ein Becher voll guten Wein oder Traubensaft eingeschenkt. So wie David, wenn er mit Psalmen im Lobpreis war oder sich in die Gegenwart Gottes hineingestellt hat, so wurde er von Gott „begrüßt“, gesalbt und beschenkt!
Im Neuen Testament werden verschiedenen Arten von Salbung genannt:
Jesus sendet seine Jünger aus, wie es im Markusevangelium heißt (Mk 6,12), damit sie predigen, böse Geister austreiben und Kranke mit Öl salben sollen. Die Jesus-Nachfolger sind beauftragt, von IHM zu reden und in seinen Namen zu handeln. Im Jakobusbrief (Jak 5,14f) wird beschrieben, wie in den ersten christlichen Gemeinden Kranke durch Gemeindeleiter/Älteste gesalbt wurden. Die Salbung ist hier ein „spürbares Gebet“ für die Situation eines Menschen. Und im 1. Johannesbrief (1. Joh 2,20.27) wird die Salbung beschrieben als Heiligung. Dabei wird ein Bezug hergestellt zur Taufe, zur Sendung des Heiligen Geistes und zu Jesu Worten im Johannesevangelium Kapitel 14 und 16.
Die Salbung war in den ersten christlichen Gemeinden ein sichtbares Zeichen dafür, dass man zu Jesus Christus dem „Gesalbten“ gehört (Christus ist das griechische Wort für das hebräische Wort „Messias“).
So sind auch wir „Gesalbte“ und in einer Salbung mit Öl – wie sie in der Tradition der Kirche an verschiedenen Stellen praktiziert wurde – empfangen wir Gottes Segen als spürbare Zuwendung für unsere konkrete Lebenssituation.
Diese Tradition und diese erfahrbare Segnung wollen wir auch in unseren Gemeinden wieder erlebbar machen. Sowohl in den Gemeindekreisen, bei Hausbesuchen, in den Hauskreisen oder auch in Gottesdiensten wollen wir dies gern anbieten. Lassen Sie sich gern dazu einladen, denn Gott will uns spürbar begegnen und uns beschenken.
Bei Fragen oder Wünschen zu diesem Thema, wenden Sie sich gern an Pfarrer Markus Großmann